Linke prügeln auf Stasi-Opfer ein

Es ist nur noch wider­lich. Als gestern in der Urania die “Rosa-Luxem­burg-Konfe­renz” statt­fand, demons­trier­ten vor dem Haus zwei Dutzend Menschen, die sich gegen Stali­nis­mus ausspra­chen. Darun­ter waren mehrere Opfer der DDR-Staats­si­cher­heit. Eine Gruppe von Links­extre­men prügel­ten und traten auf die alten Leute ein, schlu­gen ihnen ins Gesicht. Sie waren nur gekom­men, um gegen die Konfe­renz zu demons­trie­ren, ein demo­kra­ti­sches Grund­recht wahr­zu­neh­men. Schon im Vorfeld war die Konfe­renz öffent­lich zum Thema gewor­den, weil die Links­par­tei-Poli­ti­ke­rin Gesine Lötzsch dort ihren “Weg zum Kommu­nis­mus” vorstel­len wollte. Es waren Gedan­ken, teil­weise kritisch, teil­weise im gewohn­ten Sekten-Slang, aber sich — auch unpo­pu­läre — Gedan­ken zu machen, ist ja nichts Schlech­tes. Das aber sahen viele bürger­li­che Kommen­ta­to­ren und Poli­ti­ker anders und letzt­end­lich wurde sie sogar von der eige­nen Partei zurück­ge­pfif­fen.

Dass sich Opfer der stali­nis­ti­schen DDR-Poli­tik entschlie­ßen, dage­gen zu protes­tie­ren, ist ihr Recht. So wie es das Recht der Kommu­nis­ten ist, sich zu versam­meln und Konfe­ren­zen abzu­hal­ten. Doch die linke Sturm­ab­tei­lung hat das offen­bar anders gese­hen und ist in bewähr­ter Stasi­ma­nier gegen die Demons­tran­ten vorge­gan­gen. Der Veran­stal­ter der Konfe­renz, die Tages­zei­tung “Junge Welt”, verhöhnt die Opfer sogar noch und nennt die Angrei­fer Neona­zi­geg­ner. Es sind diese Leute und Orga­ni­sa­tio­nen, die den Gedan­ken des Kommu­nis­mus und Sozia­lis­mus diskre­di­tie­ren. Und die eine wirk­li­che Entwick­lung in Rich­tung soziale Gerech­tig­keit unter linkem Vorzei­chen fast unmög­lich machen.
Viel­leicht soll­ten sich die Schlä­ger der Konfe­renz mal einen Ausspruch von Rosa Luxem­burg zu Herzen nehmen, nach der die Veran­stal­tung immer­hin benannt ist: “Frei­heit nur für die Anhän­ger der Regie­rung, nur für die Mitglie­der einer Partei — mögen sie noch so zahl­reich sein — ist keine Frei­heit. Frei­heit ist immer Frei­heit der Anders­den­ken­den, sich zu äußern. Nicht wegen des Fana­tis­mus der Gerech­tig­keit, sondern weil all das Bele­bende, Heil­same und Reini­gende der poli­ti­schen Frei­heit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die Frei­heit zum Privi­le­gium wird.”

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Berlin

Sind die etwa besser?

Seit Jahren kann man nicht mehr durch die Stadt gehen, ohne stän­dig auf diese riesi­gen Werbe­pla­kate zu stoßen, die über mehrere Etagen ganze Häuser­fron­ten verde­cken. Meist werden sie außen an Bauge­rüs­ten ange­bracht, wenn ein Haus […]

3 Kommentare

  1. Die faschis­to­ide Selbst­herr­lich­keit bestimm­ter linker Grup­pen ist wirk­lich ekel­haft. Autos anzün­den, Restau­rants angrei­fen, neue Häuser angrei­fen usw. Man stelle sich mal diese Gestal­ten an der Macht vor. Das würde manchen Dikta­tor in den Schat­ten stel­len.

  2. oh oh — da wäre es immer gut, nicht gleich der Sprin­ger-Presse zu glau­ben und den jW-Arti­kel ganz zu lesen…

    Hier ein Auszug:
    Auch der Bericht der Poli­zei (»Zwischen­fälle am Rand einer Veran­stal­tung«) hört sich weit­aus undra­ma­ti­scher an als Bild und Lengs­feld: »Gegen 16 Uhr 20 gerie­ten Teil­neh­mer der Konfe­renz und Gegen­de­mons­tran­ten vor der Urania in Streit, der letzt­lich in eine Range­lei mündete. Poli­zei­be­amte trenn­ten die etwa zehn Streit­hähne sofort. (…) Nach Rück­spra­che mit den Anmel­dern der beiden Gegen­ver­an­stal­tun­gen verlegte der Poli­zei­füh­rer die Kund­ge­bungs­orte in die Martin-Luther-Straße.«

    http://www.jungewelt.de/2011/01–11/047.php

  3. Oh, oh, oh, da wäre es immer gut, nicht gleich der Jungen Welt zu glau­ben.
    Ich habe meine Infor­ma­tion aber nicht aus der Sprin­ger­presse (die ich gar nicht lese), sondern in diesem Fall von einem Kolle­gen vor Ort.
    Das JW-Zitat ist aller­dings nicht aus der Zeitung Junge Welt, sondern von deren Website, noch vor Veröf­fent­li­chung der Zeitung.
    Aller­dings findet die Verharm­lo­sung auch in der Zeitungs­ver­sion statt und auch die rheto­ri­sche Gleich­set­zung der Lengs­feld und VOS-Leuten mit Nazis.

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