Lebens­da­ten: * 27.12.1907 + 2.1.1999 (Berlin)

Infor­ma­tio­nen zur Person:
Publi­zist und Histo­ri­ker
Ursprüng­li­cher Name: Raimund Pret­zel

Er, nach den Nürn­ber­ger Geset­zen ein “rein­ras­si­ger Arier”, wollte eine Jüdin heira­ten — was im Drit­ten Reich strikt verbo­ten war. Mit seiner Braut emigrierte er deshalb 1938 nach England. Im Londo­ner Exil nahm er den Namen an, unter dem er berühmt werden sollte: Sebas­tian Haff­ner. Er wollte seine Verwand­ten in Deutsch­land nicht gefähr­den, denn auch in seiner neuen Heimat schrieb der Exilant. Zunächst sein erstes Buch, “Germany: Jekyll and Hyde”, in dem er 1940 seinen engli­schen Mitbür­gern das Schwan­ken Deutsch­lands zwischen Kultur­na­tion und atavis­ti­scher Dikta­tur verständ­lich zu machen versuchte. Fortan war es Haff­ners Lebens­zweck, Deutsch­land zu erklä­ren — den Briten und der Welt ebenso wie den Deut­schen selbst.
Genau ein halbes Jahr­hun­dert nach Kriegs-Ausbruch beschrieb Haff­ner 1964 die “Todsün­den des Deut­schen Reiches” als Para­bel auf die seiner Ansicht nach rück­wärts gewandte Außen­po­li­tik der noch jungen Bonner Repu­blik.
In den sieb­zi­ger und acht­zi­ger Jahren widmete sich Haff­ner mehr und mehr Fragen der Geschichte. Am Aufschwung des histo­ri­schen Bewusst­seins in der Bundes­re­pu­blik jeden­falls hatten seine Bücher beträcht­li­chen Anteil.

Weiter­füh­rende Links:
Künst­ler­ko­lo­nie Berlin

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