Vom Vier-Mächte-Status zum Mauerbau

8. Mai 1945
Deutschland ist nach monatelangem „Endkampf“ nahezu vollständig von alliierten Truppen besetzt. Unterzeichnung der Gesamtkapitulation der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst; Berlin erhält den „Viermächte-Status“ und wird in vier Sektoren geteilt. Die Alliierte Kommandantur für Berlin ist längere Zeit die einzige politische Instanz mit Rechten in Gesamtberlin. Amerikanischer Sektor werden die Bezirke: Zehlendorf, Steglitz, Wilmersdorf, Schöneberg, Tempelhof, Neukölln; Britischer Sektor: Spandau, Charlottenburg, Tiergarten, Kreuzberg; Französischer Sektor: Reinickendorf, Wedding; Sowjetischer Sektor: Mitte, Friedrichshain, Lichtenberg, Prenzlauer Berg, Pankow, Weißensee, Treptow, Köpenick.

4. Juli 1945
Die West-Alliierten (zunächst Amerikaner und Briten) übernehmen offiziell ihre jeweiligen Sektoren von den sowjetischen Streitkräften. (Dafür haben sie sich aus Sachsen, Thüringen und Mecklenburg zurückgezogen.)

7. November 1945
Enthüllung des sowjetischen Ehrenmals im Tiergarten an der Charlottenburger Chaussee (inzwischen umbenannt in Straße des 17. Juni).

9. April 1946
Die vormalige Technische Hochschule in Charlottenburg wird als Technische Universität neu gegründet.

22. April 1946
Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) im Sowjetsektor (Ostsektor).

20. Oktober 1946
Bei den (Gesamt-)Berliner Wahlen wird die SPD mit 48,7% der Stimmen zur stärksten Partei, die SED erhält nur knapp ein Fünftel der Stimmen.

20. Juni 1948
Währungsreform in den drei Westzonen Deutschlands und in den drei Westsektoren Berlins (Einführung der Deutschen Mark, DM); in Berlin werden die Banknoten durch ein aufgestempeltes „B“ gekennzeichnet („Bären-Mark“).

24. Juni 1948
Blockade der drei Westsektoren Berlins durch sowjetische Sperrung der Land- und Wasserwege.

26. Juni 1948
Beginn der Luftbrücke (Abb. „Rosinenbomber“) zur Versorgung der Westsektoren Berlins auf Veranlassung des amerikanischen Militärgouverneurs General Lucius D. Clay; Ausbau des Schießplatzes Tegel zum zweiten Flughafen West-Berlins innerhalb von 3 Monaten.

9. September 1948
Protest-Kundgebung von 300.000 Berlinern vor der Reichstagsruine. Ernst Reuter: „Völker der Welt, schaut auf diese Stadt…“

30. November 1948
Politische Spaltung Berlins durch die Proklamation eines „Magistrats“ auf einer Funktionärsversammlung der SED.

4. Dezember 1948
Behinderungen an der (Ost-Berliner) Humboldt-Universität führen zur Gründung der „Freien Universität“ in West-Berlin.

12. Mai 1949
Die Sowjets brechen die Blockade West-Berlins ab; in 213.000 Flügen wurden 1,7 Millionen t Versorgungsgüter (darunter die Teile eines Kohlekraftwerks) nach Berlin gebracht. 78 Menschen fanden dabei den Tod (Denkmal „Hungerharke“ vor dem Flugplatz Tempelhof).

23. Mai 1949
In Bonn wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verkündet. (West-)Berlin wird unter Maßgabe alliierter Vorbehalte zu einem Bundesland.

7. Oktober 1949
In Ost-Berlin wird die Deutsche Demokratische Republik proklamiert, Ost-Berlin wird „Hauptstadt der DDR“ und deren Regierungssitz.

6. November 1950
Sprengung der Ruine des Berliner Stadtschlosses auf Befehl Walter Ulbrichts.

Juni 1951
1. Internationale Filmfestspiele („Berlinale“).

27. Mai 1952
Die DDR unterbricht die Telefonverbindungen zwischen West- und Ost-Berlin. West-Berlinern wird die Einreise in das Gebiet der DDR (außerhalb Ost-Berlins) untersagt.

16./17. Juni 1953
Volksaufstand in Ost-Berlin und in der DDR; er wird durch Einsatz sowjetischen Militärs blutig niedergeschlagen; ca. 260 Demonstranten und 100 Polizisten werden getötet, fast 5.000 Verhaftungen folgen.

27. November 1958
Berlin-Ultimatum Chruschtschows. Forderung, West-Berlin zu einer „Freien Stadt“ zu machen.

15. Juni 1961
SED-Chef Walter Ulbricht: „Die Bauarbeiter unserer Hauptstadt beschäftigen sich hauptsächlich mit Wohnungsbau, und ihre Arbeitskraft wird dafür voll eingesetzt. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“

13. August 1961
Baubeginn der Berliner Mauer. West-Berlin wird gegen Ost-Berlin und die DDR durch Mauer und Stacheldraht abgeriegelt. Die DDR nennt ihre Grenzbefestigungen „antifaschistischen Schutzwall“.

1962 bis 1987 >>