MAUS

Der Vater über­lebte Ausch­witz, sein Leben lang war er danach gezeich­net, für seinen 1948 gebo­re­nen Sohn Art eine Qual. Erst als Erwach­se­ner schaffte es Art Spie­gel­man, sich mit der Geschichte seiner Eltern zu beschäf­ti­gen, mit seinen eige­nen, spezi­el­len Mitteln: Art Spie­gel­man ist ein erfolg­rei­cher Zeich­ner. Als sein Vater ein alter Mann war, ist er endlich bereit gewe­sen, seinem Sohn das eigene Leben zu erzäh­len, die Geschichte eines polni­schen Juden, den Weg durch die Kata­stro­phe des Holo­causts.

Wie stellt man dieses schwere Thema dar, wenn das eigene Mittel die Comic-Zeich­nung ist. Spie­gel­man entschloss sich, Tiere zu zeich­nen. Die Juden als Mäuse, die Nazis als Katzen, die nicht­jü­di­sche polni­sche Bevöl­ke­rung als Hunde. “Maus” zeigt, was so unvor­stell­bar und doch gesche­hen ist. Die Verzweif­lung der Opfer, der Hass der Täter, die Gleich­gül­tig­keit der Ande­ren, sie werden teil­weise so inten­siv darge­stellt, dass es manch­mal schwer fällt, weiter­zu­le­sen.

Als das Buch Mitte der 80er Jahre erschien, wurde kriti­siert, dass man den Holo­caust nicht in Form eines Comics zeigen könne, ohne das Grauen zu verharm­lo­sen. Spie­gel­man hat aber bewie­sen, dass es doch funk­tio­niert.

“Maus” zeich­net das Leben von Wladek Spie­gel­man nach, von den ersten Erfah­run­gen mit Frauen als junger Mann bis zum Ende des Faschis­mus. Paral­lel dazu erzählt der Sohn von seinem Versuch, mit dem Vater dessen Geschichte aufzu­schrei­ben. Man taucht weit ein in die Bezie­hung der beiden, es ist teil­weise quälend, wie der Sohn mit der Bitter­keit es Vaters konfron­tiert wird und irgend­wie damit umge­hen muss.
MAUS ist kein leich­tes Buch, aber ein sehr wich­ti­ges. Und sicher das wich­tigste, das in Comic­form erschie­nen ist.

Art Spie­gel­man:
MAUS
Die Geschichte eines Über­le­ben­den

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