Unpopulisten

Mit ein wenig Genugtuung habe ich gestern im Radio gehört, dass die französische Front National als rechtsextrem bezeichnet wurde, nicht mehr als rechtspopulistisch. Diese Wortschöpfung „populistisch“ ist in den deutschen Medien derzeit sehr verbreitet, wenn es um Rechtsextremisten geht. Dahinter steckt vermutlich die Angst, von Parteien wie AfD oder Republikanern wegen übler Nachrede verklagt zu werden, wenn man sie als das benennt, was sie sind: Extremisten.
Denn sie lehnen die Demokratie ab, verbreiten Hetze gegen Immigranten und Flüchtlinge, Homosexuelle und all die anderen, die nicht in ihr völkisches Weltbild passen. Andersdenkende werden als „Volksverräter“ verunglimpft, bürgerliche Zeitungen als „Lügenpresse“. Die Sprache erinnert bewusst sehr an die Nazi-Zeit.

Genau wie bei der NPD oder der dumpfen Pegida ist die Nähe zu offen agierenden Neonazis nicht zu übersehen. Populisten sind sie nicht, auch wenn sie so tun. Angela Merkel z.B. ist eine Populistin, sie hängt ihr Fahnchen in den Weg. Die Bürger akzeptieren homosexuelle Paare? Her mit der gleichgeschlechtlichen Ehe. Sie haben nach Fokushima Angst vor einer atomaren Katastrophe? Abschaltung der AKWs. Tausende unterstützen die Flüchtlinge und begrüßen sie am Bahnhof? „Wir schaffen das!“

Die Front National, die AfD und ihre diversen Kameraden sind keine Populisten, sondern Rechtsextremisten. Manche von ihnen hoffen auch auf einen neuen Führerstaat. Außerhalb der offiziellen Verlautbarungen hören sich die Parolen der Mitglieder wesentlich radikaler an. Das weichgespülte pseudodemokratische Gerede soll nur täuschen, doch auch Hellbraun ist noch immer Braun!

Wer die aggressiven und hasserfüllten Gesichter auf der letzten AfD-Demo in Berlin gesehen hat, die tätlichen Angriffe auf Journalisten und Protestierer, der hat eine Ahnung davon bekommen, welche Art System diese Leute wollen.
In Europa sind die Rechtsextremisten seit Jahren auf dem Vormarsch. Ungarn wird bereits von ihnen regiert, was die 200.000 Roma im Land bitter erfahren. Sie sind mittlerweile fast völlig entrechtet. In Frankeich, Polen, Großbritannien und Dänemark sind die Rechtsradikalen im Aufwind. Sie hassen alle, die anders sind, als sie selbst. Wenn sie gegen Muslime hetzen, meinen sie doch in Wirklichkeit alle, die für eine freie und offene Gesellschaft sind. Deshalb muss man sie als das bezeichnen, was sie sind. Keine Populisten, sondern Rechtsextremisten, die sich nur gering von Nazi-Brandstiftern unterscheiden!

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