iPutt

Auch in Berlin gibt es offen­bar einige Leute, die leicht empfäng­lich sind für die PR-Stra­te­gien großer Konzerne. Anders kann ich es mir nicht erklä­ren, dass heute früh ca. 250 Leicht­gläu­bige am Ernst-Reuter-Platz Schlange stan­den, um ein iPad zu kaufen, das neuste Produkt der Firma Apple. Der erste stand schon drei Stun­den vor Laden­öff­nung vor der Tür und durfte dafür viele Presse-Inter­views geben.
Dabei geht es nur um einen Compu­ter, dessen einzi­ger Vorteil ist, dass er schö­ner aussieht als andere. Gegen­über ande­ren Rech­nern hat er bei Prei­sen von 500 bis 800 Euro nur Nach­teile. Der Spei­cher­platz bewegt sich ledig­lich zwischen 16 und 64 GB. Ein Aufrüs­ten ist nicht möglich. Man kann auch keine ande­ren gängi­gen Geräte über einen USB-Port einste­cken, weil das iPad nämlich keinen hat. Eben­so­we­nig wie ein CD-Rom-Lauf­werk. Dass Apple selbst­herr­lich sogar übli­che Formate unter­drückt wie Flash und einige Musik- und Video­for­mate, fällt da schon kaum noch ins Gewicht. Und auch nicht, dass die Touch­screen-Tasta­tur über keine Umlaute verfügt.

Apple-Chef Steve Jobs hat es schon in der Vergan­gen­heit immer wieder geschafft, teure Produkte zu verkau­fen, die ihren Preis nicht wert sind. Seine Kunden dürfen die Geräte nicht wie üblich nutzen, sondern nun nach seinen Vorga­ben. Weh dem, der z.B. das Apple-Tele­fon iPhone kauft, aber keinen Handy­ver­trag mit T‑Online machen möchte. Der kann es gleich weiter­ver­kau­fen, denn andere Anbie­ter werden unter­drückt.

Außer dem schö­ne­ren Design haben Apple-Produkte nur den einen Vorteil, nämlich dass sie oft die Ersten sind. Meis­tens ziehen bald andere Anbie­ter nach, so dass es auch noch in diesem Jahr ähnli­che Rech­ner wie den iPad geben wird. Nur, dass diese dann sicher wesent­lich mehr Funk­tio­nen haben. Und zudem in der Regel preis­wer­ter sind.

Übri­gens: Gleich einem der ersten Käufer heute morgen fiel im Trubel der Karton mit dem schi­cken iPad auf die Straße. iPutt sozu­sa­gen.

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4 Kommentare

  1. Ein zu klein gera­te­nes Note­book ohne Tasta­tur — oder wie jemand anders geschrie­ben hat, ein zu groß gera­te­nes iPhone mit dem man nur leider nicht tele­fo­nie­ren kann. Ich war vorhin bei einem Kolle­gen, der hat auch schon eins, jetzt über­legt er, wofür er es braucht.

  2. “iPutt” find ich süß :-)

    Oder wie wär “iFlutsch” weil es aus der Hand gerutscht ist?
    Da ginge auch “iFutsch”, weil “iGel­be­Tonne” wäre da wohl zu lang. *zwin­ker*

    Achja, die Kerle und ihre Spiel­sa­chen.
    Ich nehm dat Teil auch gerne (geschenkt). ;-)

  3. Ich mag die Geräte mit dem ange­bis­se­nen Apfel drauf auch nicht. Der Hype darum und die agres­sive Werbung geht mir auf die Nerven. Außer­dem, gab es da in grauer Vorzeit nicht schon mal eine Geschichte mit einem ange­bis­se­nen Apfel, irgendwo mitten im Para­dies ?! ;-)

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