Linksfaschos schlagen zu

Gleich zwei­mal gab es inner­halb weni­ger Stun­den Anschläge von linken Extre­mis­ten. Auf einer Demons­tra­tion gegen den Sozi­al­ab­bau in Mitte wurde aus einem “Anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Block” heraus ein Spreng­kör­per mitten in eine Gruppe Poli­zis­ten gewor­fen. Es gab 15 Opfer, zwei von ihnen liegen mit schwe­ren Verlet­zun­gen im Kran­ken­haus. Die Split­ter des Spreng­kör­pers haben sich durch deren Schutz­klei­dung in die Körper der Poli­zis­ten gebohrt. Auf dem Video ist die Wucht der Explo­sion gut zu sehen, es handelt sich dabei nicht um Feuer­werks­kör­per, sondern vermut­lich um eine selbst­ge­baute Bombe.

Nur wenige Stun­den später dran­gen Auto­nome in das eins­tige Künst­ler­haus Betha­nien ein, das seit letz­ter Woche leer steht. Seit 2008 arbei­te­ten sie syste­ma­tisch daran, die Künst­ler von dort zu vertrei­ben, um das Haus selber zu beset­zen. Einen Seiten­flü­gel des Komple­xes besetz­ten sie bereits seit zwei Jahren, vom grünen Bürger­meis­ter Franz Schulz gedul­det. Von dort gab es immer wieder Angriffe gegen die Künst­ler im Haupt­haus.
Nach mehr als 30 Jahren gaben die eigent­li­chen Nutzer des Hauses schließ­lich auf und zogen in ein Fabrik­ge­bäude in der Kott­bus­ser Straße. Gestern nun dran­gen linke Auto­nome in das verlas­sene Gebäude ein und zertrüm­mer­ten die Einrich­tung, die nicht mitge­nom­men wurde. Damit wollen sie offen­bar ihren Anspruch geltend machen, selber zu entschei­den, wer dort leben oder arbei­ten darf und wer nicht.

Diese Aktio­nen bewei­sen einmal mehr den Charak­ter der Links-Auto­no­men, die in Berlin immer massi­ver Gewalt einset­zen, um ihre Ziele zu errei­chen. Grüne und Links­par­tei haben sich bis heute nicht von diesem extre­mis­ti­schen Vorge­hen distan­ziert, das sich in keiner Weise mehr von dem der Neona­zis unter­schei­det.

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5 Kommentare

  1. Erschre­ckend dabei ist, dass sich unter den linken Auto­no­men mitt­ler­weile so etwas wie eine Hooli­gan-Ähnli­che Szene entwi­ckelt hat. Viele gehen da nicht hin, weil sie links sind, oder weil sie sich für Poli­tik inter­es­sie­ren. Eigent­lich gehts um den Kick. Aggres­sio­nen und Frust abbauen, Kräfte messen… Und was auch nicht zu verach­ten ist, es könn­ten auch andere poli­ti­sche Grup­pie­run­gen solche Aktio­nen unter­wan­dern. Wie auch immer, ich halte solche Sachen für sehr heikel. Denn es macht nicht nur Menschen Angst, die dort viel­leicht nur Passan­ten waren, oder fried­li­che Demons­tran­ten, nein es macht die Poli­zei auch noch wütend und aggres­siv. So als wolle man verhin­dern, das demo­kra­ti­scher Protest auf der Straße möglich ist. Und dann reagiert die Poli­zei umge­kehrt wieder über­spitzt und die fried­li­chen Demons­tran­ten, die es dann hin und wieder auch erwischt, haben auch noch Angst vor der Poli­zei. Und erwar­ten von der Poli­zei eigent­lich auch keine Hilfe mehr. Wenn man so oft von deren Arbeit enttä­sucht wurde, obwohl man es ganz genau weiß, dass sie eigent­lich ziem­lich viel geschlampt haben und man von denen mit einer gülti­gen Lizenz für einen Radio­sen­der in der Hand gesagt bekommt, sowas kann sich ja jeder selber machen, obwohl sie genau wuss­ten, dass sie echt ist, dann kann man in die Poli­zei kein Vertrauen haben. Aller­dings gehen solche Aktio­nen zu weit. Obwohl, wenn jeman­dem von einem Poli­zis­ten das Koks wegge­nom­men wird und dieser Poli­zist legt das auf die Motor­haube des Dienst­wa­gens, drückt das Zeug klein und pfeift sich das rein, dann ist das auch ein Grund sauer auf die Poli­zei zu sein. Solche Gerüchte hört man hier und da mal. Zumin­dest hat man auto­ma­tisch, wenn man Stra­ßen­zei­tun­gen verkauft, mit Sucht­kran­ken zu tun… Und auch die Gele­gen­heit, mit ziem­lich vielen unter­schied­li­chen Charak­te­ren oder Schick­sa­len in Kontakt zu kommen. Ich höre viel und habe viel selbst gese­hen, oder am eige­nen Leib zu spüren bekom­men. Leider gibt es unter Poli­zis­ten eine goldene Regel. Kolle­gen scheißt man nicht an, dann ist man ein Kame­ra­den­schwein, wenn man gegen jeman­den ermit­telt, aussagt oder Verfeh­lun­gen mitteilt…

  2. Leider ist es wirk­lich so, dass sich die Auto­no­men kaum noch von den Neona­zis unter­schei­den. Ich trau ich kaum noch auf manche Demos, obwohl ich sie wich­tig finde, wie auch die letzte Woche.

  3. @Huckleberry
    Das ist Quatsch. Es geht nicht um die Linken, sondern um dieje­ni­gen, ich ich im Arti­kel beschrie­ben habe. Wer sich des “Rechts des Stär­ke­ren” bedient und miss­lie­bige Perso­nen oder Grup­pen mit Gewalt bekämpft, unter­schei­det sich eben nicht wirk­lich von den Neona­zis.

  4. Voll­kom­men unab­hän­gig davon, wie man zu den Auto­no­men und ihren Aktio­nen steht, finde ich es völlig unpas­send, den Begriff “Faschis­mus” auf die Auto­no­men anzu­wen­den. Das ist ein Spin­g­er­pres­se­ni­veau, das ich von dir nicht erwar­tet hätte. Ärger­lich.

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