Bin ein Fremder

Ich geh den weiten Weg
Durch die Wüste der Einsam­keit
Seh über­all dasselbe
Tränen, Hass und Leid

Meine Augen sind müde
Mein Herz ist schwer
Mein Pass hat eine Nummer
Doch der Name zählt nicht mehr

Ich schlafe bei den Tieren
Ich treibe mit dem Wind
Werd von jeder­mann gemie­den
Bin doch aller Menschen Kind
Bin ein Frem­der
Lass mich in deine Tür
Nimm mich auf für eine Nacht
Und wärme mich an dir

Bin der Anda­lu­sier
Bin der Arme­nier
Bin ein Wande­rer
Und nicht für immer da

Ich komm von irgendwo
Ich geh nach nirgendwo
Bin ein Frem­der

Bin der Soma­lier
Vater stammt vom Golga­tha
Mutter aus Malay­sia
Sie kamen über Afrika

Bin der Anda­lu­sier
Bin der Arme­nier
Bin ein Frem­der

Ich bin der, den du vermei­dest
Ich bin der, den du verschweigst
Bin der Hass in deinem Herzen
Bin das Miss­trauen, dass du zeigst
Du kannst mich auf den Stra­ßen
Der großen Städte sehn
Unge­zählt uns heimat­los
Die in der Schlange stehn

Ich trage fremde Klei­der
Ich esse frem­des Brot
Doch so fremd ich dir auch bin
Such ich auch deinen Gott
Es gibt wenig Unter­schiede
Zwischen dir und mir
Wir sind Reisende auf Zeit
Und nicht für immer hier

Bin der Anda­lu­sier
Bin der Arme­nier
Bin ein Wande­rer
Und nicht für immer da

Ich komme von irgendwo
Ich geh nach nirgendwo
Bin ein Frem­der

Bin der Soma­lier
Vater stammt vom Golga­tha
Mutter aus Malay­sia
Sie kamen über Afrika

Bin der Anda­lu­sier
Bin der Arme­nier
Bin ein Frem­der
Bin der Anda­lu­sier

Klaus Hoff­mann

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