“Nur eine Frau”

Letzte Nacht beim Abstel­len des Taxis. Ich war gerade ausge­stie­gen, neben mir eine Park­lü­cke von 3 bis 3,5 Metern Breite. Quer­par­ken, also genug Platz selbst für einen brei­ten Liefer­wa­gen.
Die Frau kam mit einem dieser Miet-Minis an, sicher nicht brei­ter als 180 Zenti­me­ter. Nach mehre­ren Anläu­fen schaffte sie es in die Lücke, zu beiden Seiten noch massig Platz.
“Meinen sie, ich kann das Auto so stehen lassen?”
“Wieso, was ist denn damit?”
“Ich meinte wegen dem Platz. Dass es nicht zu eng ist.”
“Sie haben es doch auch rein­ge­schafft, also wird der nächste Fahrer auch wieder raus­fah­ren können.”
“Da haben Sie auch wieder recht.”
Als ich gerade gehen wollte, sprach sie mich noch­mal an.
“Sind Sie sich ganz sicher?”
“Natür­lich. Sie haben zu beiden Seiten mindes­tens einen halben Meter Platz, wo ist das Problem?”
“Hm.”
“Das Auto wird heute Nacht sicher nicht wach­sen, also lassen Sie es einfach so stehen.”
“Wenn aber nun das andere Auto wegfährt und das nächste näher am Mini parkt?”
“Der andere Fahrer muss ja auch sein Auto verlas­sen können, also ist genug Platz.”
“Ich weiß nicht. Würden Sie mir vorsichts­hal­ber Ihre Adresse geben, nur zur Sicher­heit?”
“Wie bitte? Wieso denn das?”
“Dann kann ich mich notfalls auf Sie beru­fen. Nur falls doch noch was passiert.”
An diesem Punkt musste ich aufpas­sen, nicht belei­di­gend zu werden. Aber das über­nahm sie dann schon selber: “Wissen Sie, ich bin ja nur eine Frau und kenne mich da nicht so aus.”
“Zum Glück sind ja die meis­ten Frauen nicht so.”
“Wie meinen Sie das?”
“Ach nichts, schon gut. Schö­nen Abend noch.”

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