Der Herbst kommt!

Auch wenn es die Tempe­ra­tu­ren im Moment nicht wahr­ha­ben wollen, aber ihre Zeit ist gezählt: Nicht nur, dass wir seit heute den kalen­da­ri­schen Herbst­an­fang haben, er kommt wirk­lich. Trotz 26 Grad vor dem Fens­ter. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Ich habe ihn eben erlebt. Es ist auf dem Flur passiert, zwischen Küche und Wohn­zim­mer. Ein kurzer Hauch, kühler als die Innen­tem­pe­ra­tur, und dazu feucht. Im Prin­zip nicht unge­wöhn­lich, aber das Gefühl war in diesem Moment: Herbst. Da nützt auch der Blick nach drau­ßen nichts, wo sich lang­sam die Blät­ter im Sonnen­schein verfär­ben. Dieses Gefühl kommt nur einmal jähr­lich und es kam heute. Nun kann es nur noch ein paar Tage dauern, bis mein Fahr­rad auf dem Hof wieder unter den Schnee­mas­sen anfängt zu rosten. Jetzt beginnt die “dunkle Jahres­zeit”, die Zeit des Ster­bens, der Pull­over und nassen Füße, weil die billi­gen Schuhe wieder nicht dicht sind.
Oder aber posi­tiv: Bald spazie­ren wir wieder durch den Wald, die Wege sind unter den Blät­tern verschwun­den, es raschelt und es ist hell, weil die meis­ten Bäume sich bereits entklei­det haben und das letzte Sonnen­licht durch­las­sen. Das ist schön.

Etwas Vergleich­ba­res gibt es auch im Früh­jahr, meist um den 1. Mai herum. Man geht wie gewohnt dick ange­zo­gen auf die Straße und hat ein fast verges­se­nes Gefühl: Es ist warm, die Sonne zwingt die Pull­over aus, die Wärme durch­zieht den Körper und man bekommt ein Gefühl der Freude.
Doch bis dahin müssen wir noch ein biss­chen warten, etwas mehr als sieben Monate. Wir machen wieder die Heizung an, trin­ken mehr Tee und freuen uns, dass wir nun auf dem Weg sind, den Winter hinter uns zu lassen. Auch wenn dieser Weg noch weit ist ;-)

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Berlin

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