Geschichtssäulen auf dem Breitscheidplatz

Auf dem Plateau zwischen Kaiser-Wilhelm-Gedächt­nis­kir­che und der Buda­pes­ter Straße stehen knapp ein Dutzend Litfaß­säu­len. Auf ihnen wird mit zahl­rei­chen Texten und histo­ri­schen Fotos auf den Ort und die nähere Umge­bung hinge­wie­sen, vor allem auf die Geschichte nach dem Krieg. Dabei haben die Macher der Frei­luft­aus­stel­lung viele inter­es­sante Geschich­ten zusam­men­ge­tra­gen. Kaum jemand kann sich noch daran erin­nern, dass über den Breit­scheid­platz einst eine Straße führte, vor dem heuti­gen Europa-Center verband sie die Buda­pes­ter mit der Tauent­zi­en­straße. In Berlin nannte man die Stra­ßen­ver­bin­dung die „Schnalle“. Und auch der Auto­tun­nel ist längst aus dem Bewusst­sein verschwun­den, obwohl er erst vor zehn Jahren zuge­schüt­tet wurde. Auf dem Foto von der Eröff­nung verläuft dane­ben noch die Stra­ßen­bahn.

Die Ausstel­lung zeigt auch die Nach­kriegs­pla­nung, Archi­tek­tur­zei­tun­gen, Zeitungs­ar­ti­kel, die die Diskus­sion in der Bevöl­ke­rung wider­spie­gel­ten. Aber auch das alte Kempinski ist noch zu sehen, der Pfer­de­weg auf der Mitte des Kurfürs­ten­damms, danach all die Neubau­ten, Bikini, Leine­we­ber, Schim­mel­p­feng usw.
Vorge­stellt werden die längst verschwun­de­nen kultu­rel­len Hotspots, die neuen Einkaufs­pa­ra­diese und die Idee der „auto­ge­rech­ten Stadt“.

Diese sehens­werte Ausstel­lung ist jedoch kein Selbst­zweck. Die Stif­tung Kaiser-Wilhelm-Gedächt­nis­kir­che will mit ihr darauf aufmerk­sam machen, dass die Kirche und das Plateau Teil der Berli­ner Geschichte sind. Dieses soge­nannte Podium, 1961 zusam­men mit beiden Eier­manns Kirchen­neu­bau­ten errich­tet, bestand aus einem Mosaik von kreis­run­den Kera­mik­schei­ben verschie­de­ner Größe und runden Plat­ten aus Beton. Dieser beson­dere Charak­ter ging durch eine 1981 erfolgte Repa­ra­tur verlo­ren. Nun wird für eine Wieder­her­stel­lung gesam­melt und in diesem Zusam­men­hang entstand die Ausstel­lung.
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