Am kommenden Mittwoch könnte es in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf interessant werden. Dann soll dort nämlich diskutiert werden, die Witzlebenstraße in Witzlebenstraße umzubenennen. Der Name der Straße soll also beibehalten werden, nur soll sie nun nach einer anderen Person benannt werden. Dies ist jedenfalls der Vorschlag mehrerer Bezirkspolitiker der Linken und der Piratenpartei.
Seit August 1905 erinnert Sie an Karl Ernst Job Wilhelm von Witzleben, preußischer Generalleutnant, der 1823 den Lietzensee und Umgebung kaufte. Sein prächtiges Grab befindet sich auf dem Invalidenfriedhof in Mitte.
Stattdessen soll die Straße nun nach einer entfernten Verwandten von ihm benannt werden: Margarethe von Witzleben ist 16 Jahre nach dessen Tod geboren worden, wurde als Kind schwerhörig und gründete mit Leidensgenossen die weltweit erste Selbsthilfegruppe. Sie liegt auf dem Friedhof Wilmersdorf.
Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in der BVV und der traditionell Militaristen-freundlichen Einstellung der Konservativen, ist allerdings kaum zu erwarten, dass das Parlament der Umbenennnng zustimmt.
Die Umbenennung einer Straße in den selben Namen, gab es in Berlin meines Wissens nach bisher nur einmal: Bis 1986 erinnerte die Petersallee im Wedding an Carl Peters, einem extrem rassistischen Kolonialherrn, der als Gründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika (heute vor allem Tansania, Burundi und Ruanda) gilt. Seitdem ist sie nach Hans Peters benannt, einem Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
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