Am westlichen Ende der Birkenstraße steht seit dem 28. September ein besonderes Denkmal. Es erinnert an die sogenannten “Trostfrauen”: Schätzungsweise 200.000 junge Frauen und sogar Mädchen ab 11 Jahren wurden während des Weltkriegs zwischen 1937 und 1945 von der japanischen Armee zur Prostitution gezwungen. Die meisten von ihnen kamen aus eroberten Gebieten, vor allem China, Taiwan oder Indonesien. Nach dem Krieg war das Jahrzehnte lang ein Tabu, erst ab 1991 gingen Überlebende damit in die Öffentlichkeit.
Der Korea-Verband, der in der nahen Quitzowstraße seine Räume hat, fragte beim Bezirksamt nach und erhielt zuerst die Genehmigung, das Denkmal für ein Jahr zu errichten. Fachgruppenleiterin Müller-Tischler nahm an der Einweihung der Friedensstatue teil.
Sofort hat auch die Botschaft von Japan reagiert: Sie forderte den Bezirk auf, das Denkmal wieder abzureißen. Bis heute sind die japanischen Kriegsgräuel dort kein Thema einer Aufarbeitung.
Anscheinend ist der grüne Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel vor dem Druck eingeknickt. Statt das Mahnmal gegen sexualisierte Gewalt im Krieg (nicht nur von japanischen Soldaten) zu verteidigen, laviert er jetzt rum, das Denkmal würde polarisieren, das Verhältnis zu Japan verschlechtern und bla.
Nun hat er den Korea-Verband aufgefordert, das Mahnmal innerhalb einer Woche abzureißen. Ansonsten würde der Bezirk das selber tun und dann die Kosten dem Verein in Rechnung stellen.
Wenn es gegen die Schwächsten geht, ist Dassel schnell vorne weg und lässt seit Jahren Obdachlose aus den Parks werfen. Aber ein solches Denkmal zu verteidigen, das sich gegen Vergewaltigung und Krieg richtet, dafür hat er nicht genug Arsch in der Hose. Erbärmlich.
Eine gute Sache
Auch Japan sollte zu seinen Kriegsgräuel stehen.
Vielleicht sollte man für Dassel einfach das das mobile Mahnmal erfinden. Auf der Ladefläche eines ganz normalen/zugelassenen Pritschenwagens kann es in jeder öffentlichen Straße unter Berücksichtigung eventuell vorhandener Park-Regeln ganz legal abgestellt/geparkt werden. Bei Bedarf kann es dann auch jederzeit einen kleinen Ortswechsel vornehmen. Wäre ein politisches Konzept für staatlich nicht zu drangsalierende „Wanderausstellungen“.