…oder wie wir auf Deutsch sagen: Sand in den Augen. Anders kann ich es auch nicht bezeichnen, was viele Provider und Webdienste derzeit massiv bewerben: Die Clouds, mehrere Gigabyte für ein paar Euro, von überall in der Welt erreichbar, was will man mehr?
Die Antwort darauf ergibt sich, wenn man sich das Cloud-Prinzip genauer betrachtet. Es geht darum, dass man seine Daten nicht mehr Zuhause auf dem Computer speichert, sondern als virtuelle Festplatte auf Servern im Internet. Aber nicht auf eigenen Server, sondern auf einer Vielzahl, ohne allerdings selbst zu wissen, auf welchen. Das funktioniert so, dass man einen Onlinezugang hat und seine Fotos, Videos, Briefe usw. hochlädt. Wohin genau, das weiß man jedoch nicht, denn die Inhalte werden auf Dutzenden oder Hunderten von Servern verteilt — in der Cloud, also der Wolke. Nicht ausgelastete Server werden für die Rechenzentren so wieder zur Einnahmequelle. Die Kontrolle darüber hat nur der Provider bzw. die von ihm genutzte Software. Der Nutzer, der seine privaten Dateien in die Cloud stellt, weiß nicht, wo sie landen.
Dadurch ist natürlich die Gefahr des Missbrauchs sehr groß. Wer nicht weiß, wo seine Daten liegen, hat auch keine Möglichkeit, sie dort vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Er ist darauf angewiesen, dass der entsprechende Anbieter des Dienstes ausreichend seriös ist und die Datensicherheit sehr groß schreibt. Er muss nicht nur verhindern, dass niemand verbotenerweise von außen zugreift, sondern auch, dass dies innerhalb seiner Firma nicht geschieht. Beides kann er kaum garantieren. Und bei manchen Anbietern gehört das vermutlich sogar zum Geschäft: Wenn die weltgrößte Datenkrake bei seinem E‑Mail-Dienst “kontextbezogene” Werbung einbindet und damit beweist, dass die Inhalte der Mails ausgewertet werden, ist das ein Alarmsignal und sagt einiges über den Umgang mit fremden Daten aus.
Mir fällt auch sonst kein Provider ein, dem ich sowas wie Vertrauen entgegenbringen würde, jedenfalls nicht soweit, dass ich ihm private oder gar geschäftliche Daten anvertrauen würde. Und wenn die Anbieter mit Dumpingpreisen für sich werben, müssen sie ihre Kosten auch irgendwo einsparen, schließlich wollen sie ja verdienen. Der Verkauf von privaten Daten an andere Firmen ist heute schon Alltag und die Sicherheitseinstellungen sind nicht selten mangelhaft. Ob Großkonzerne oder Behörden, immer wieder werden illegal Daten kopiert. Warum sollte es ausgerechnet bei den Clouds anders sein, bei denen die Nutzer keinerlei Kontrollmöglichkeiten mehr haben?
Mein Kommentar ist eine 1000 % tige
Zustimmung !
Hier ein interessanter Artikel dazu aus der Taz: http://taz.de/1/netz/netzgeraete/artikel/1/gesichter-in-der-wolke/
Was große Konzerne machen ist, solange es nicht meine Daten betrifft, denen ihr Bier.
Ich selber werde weiterhin versuchen meine Daten, soweit das irgend möglich ist, privat zu halten. Auch meinen Kunden werde ich das nicht wirklich zumuten.
Man muss nicht auf jeden Zug aufspringen der gerade mit “Trara” vorbeifährt, man sollte evtl. auch erst mal schaun ob der Zug auch in die gewünschte Richtung fährt. ;-)
“Deutsche Forscher haben gravierende Sicherheitsmängel in Amazons Cloud-Angeboten aufgedeckt. Sie konnten auf Daten beliebiger Kunden zugreifen, hätten deren Daten manipulieren oder löschen können.”
Mehr…
Ach neee… aber es hatte ja auch Keiner was von Sicherheit, den Aufwand um diese zu betreiben und den Kosten die dahinter stecken gesagt. ;)