Gedenkstätte “Kleine Auguststraße”

Am Stand­ort der ehema­li­gen Synagoge Kleine August­straße 10 in Mitte wurde ein Gedenk­stätte und eine Gedenk­ta­fel einge­weiht. Ab 1906 stand auf diesem Grund­stück die Synagoge der Vereine Mogen David und Ahawas Scho­laum. Sie wurde in der Pogrom­nacht von 1938 zerstört. Später wurden Reste der Ruine nach dem Krieg als Stall genutzt und dann abge­tra­gen. Mitte der 80er Jahre entstand auf diesem Grund­stück eine Kinder­ta­ges­stätte. Bisher erin­nerte nichts an die frühere Nutzung.

Stadt­ent­wick­lungs­se­na­to­rin Inge­borg Junge-Reyer sagte bei der Eröff­nung: “Es ist gut und rich­tig, dass auch an diesem Ort das Geden­ken an die große kultu­relle Viel­falt, die hier einmal herrschte und an deren grau­same Zerstö­rung, möglich wird. Die Gestal­tung des Gedenk­or­tes zeigt, dass die Projekte der Stadt­er­neue­rung über den bloßen Aspekt der Stadt­re­pa­ra­tur hinaus auch dem Erhalt eines unge­wöhn­lich kultu­rell gepräg­ten Teils des alten Berlins dienen. Die auf der Wand darge­stellte Bauent­wurfs­zeich­nung als zusam­men­ge­knüll­tes und abge­brann­tes Papier thema­ti­siert eindrucks­voll die Zerstö­rung des Gebäu­des in der soge­nann­ten Reichs­kris­tall­nacht. Die anspruchs­volle Gestal­tung wird sicher dazu beitra­gen, das Inter­esse des Betrach­ters zu wecken und damit zum Nach­den­ken anre­gen.”

Die Span­dauer Vorstadt ist wie kein zwei­ter Ort in Berlin mit der Geschichte jüdi­scher Gemein­den verbun­den. Der Beginn der Besied­lung des Vier­tels vor dem Span­dauer Tor fällt mit der Wieder­an­sied­lung jüdi­scher Kauf­leute in Berlin zusam­men. Grund dafür, war die Nähe zu den Einrich­tun­gen der jüdi­schen Gemeinde – wie der Synagoge Heider­eu­ter­gasse, des Begräb­nis­plat­zes in der Großen Hambur­ger Straße, Kran­ken­häu­ser und Schu­len in der Orani­en­bur­ger Straße und der August­straße. Dane­ben war auch die Lage am Rosen­tha­ler Tor, dem einzi­gen für Juden zuge­las­se­nen Stadt­tor, für den großen Anteil jüdi­scher Bevöl­ke­rung in diesem Vier­tel entschei­dend.

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3 Kommentare

  1. Der Ort verfällt, wird von nieman­dem gepflegt. Die Wand ist über­sprüht. Die Pflan­zen vertrock­net, der Müll­ei­mer kaputt, Abfall liegt herum. Angeb­lich soll die Kita für die Pflege verant­wort­lich sein. — Ein Denk­mal, das verkün­det: Seht her, nieman­den inter­es­sierts!

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