Für Berliner ist es ein kurzer Tripp in eine Traumwelt, die es weltweit nur an wenigen Orten gibt. Daher sollte man ruhig alle paar Jahre mal einen Besuch im Filmpark Babelsberg machen: Es gibt jedesmal etwas Neues zu erleben.
Der Filmpark, der immer bis Ende Oktober geöffnet hat, zeigt seinen Besuchern, wie hier Träume produziert werden. Und Träume spielen in Babelsberg seit 1912 die Hauptrolle. Über 3000 Kino- und Fernsehfilme wurden hier seitdem produziert und weltweit gibt es kein zweites Filmstudio dieser Dimension. Für Stummfilmstar Asta Nielsen summten hier erstmals die Kameras. Im legendären Tonkreuz lernte der Stummfilm „sprechen“. Babelsberger Tricktechniker revolutionierten die Filmkunst.
Seitdem haben hier unter den Signets von UFA, DEFA und jetzt Studio Babelsberg viele namhafte Schauspieler und Regisseure gearbeitet: Von Fritz Lang bis Volker Schlöndorff, von Marlene Dietrich bis Manfred Krug. In aufwändigen Kulissen entstanden Märchen-Klassiker, Indianer-Abenteuer und Literatur-Verfilmungen. Auch das Fernsehen entdeckte den Standport Babelsberg. Auf dem heutigen Medienstadtgelände etablierten sich Fernseh- und Rundfunkanstalten, Produktionsfirmen und die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf.
Der Filmpark ist zweierlei: Information und Unterhaltung. Die Besucher können sich nicht nur über die Geschichte der Filmproduktion informieren, nachgebaute Studios und echte Kulissen besichtigen und in den Themenhäusern sehen, wie z.B. eine Maske angelegt wird oder wie mit Tricks in den Studios scheinbar große Häuser oder Schiffe gebaut werden. Sie haben auch die Möglichkeit, direkt an TV-Produktionen teilzunehmen, das Fernsehgelände zu besichtigen und – falls dort nicht gerade wieder ein neuer Film gedreht wird – sich eine Kulissenstadt einer Berliner Gründerzeitstraße anzusehen.
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt es daneben aber auch eine Menge Unterhaltung: Sie können die Westernstadt besichtigen, sehen den Gehenkten auf dem mittelalterlichen Marktplatz, neben dem man auch das Geisterhaus besichtigen kann. Für die Kleineren gibt es eine kurze Wasserrundfahrt durch das Tigerenten-Land und den Streichelzoo mit echten Filmtieren das Sandmännchen, Lummerland usw.
Ein Höhepunkt ist natürlich das 4-D-Kino gleich am Anfang, das allerdings nur mit starken Nerven betreten werden sollte. Doch das absolute Highlight befindet sich in dem erloschenen Vulkan: Hier findet die Stuntshow „Bartertown“ statt, ein actiongeladenes Endzeit-Drama mit vielen Live-Stunts wie brennenden Menschen, rasenden Motorrädern, Explosionen und blutigen Kämpfen.
Der Filmpark Babelsberg ist Geschichte, der produziert Geschichten und auch Geschichte. Und diese Geschichte geht weiter, gehen Sie mit, aber nehmen Sie Zeit: Etwa sechs Stunden müss Sie schon einrechnen.
Foto: Times / CC BY-SA 3.0
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