
Schon kurz nach der Machtübergabe an die Nazis kam es in Deutschland zu einer widerlichen Aktion. Tausende Studenten organisierten auf dem Opernplatz in Berlin (heute Bebelplatz) eine Bücherverbrennung „wider den undeutschen Geist“. Am 10. Mai 1933 zogen sie vom Hegelplatz in einer Demonstration durch Mitte. Am Opernplatz wurden 25.000 Bücher von demokratischen, jüdischen und anderen verachteten Autoren aufgehäuft, die von den NS-Studenten angezündet werden sollten. Aufgrund des strömenden Regens funktionierte das nicht, so dass die Feuerwehr (!) mit Benzin nachhalf. Einer der verfemten Autoren, Erich Kästner, stand in der Menge und sah dabei zu, wie seine Werke in Flammen aufgingen.
Die Liste von den Nazis verbannten und verbrannten Bücher ist lang. Rund 5.800 Titel standen auf dem Index, der als „vertrauliche Dienstsache“ jedoch nie veröffentlicht wurde. Erst jetzt kann die gesamte „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ im Internet eingesehen werden. Wolfgang Both setzte sich lange dafür ein, dass die Titel online publiziert werden können.
Ab sofort ist die Liste, nach Auoren und Titel sortiert, hier abrufbar:
www.berlin.de/rubrik/hauptstadt/verbannte_buecher/
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