In Erwägung unsrer Schwäche machtet
Ihr Gesetze, die uns knechten soll’n.
Die Gesetze seien künftig nicht beachtet
In Erwägung, dass wir nicht mehr Knecht sein woll’n.
In Erwägung, dass ihr uns dann eben
Mit Gewehren und Kanonen droht
Haben wir beschlossen, nun mehr schlechtes Leben
Mehr zu fürchten als den Tod.
In Erwägung, dass wir hungrig bleiben
Wenn wir dulden, dass ihr uns bestehlt
Wollen wir mal feststelln, dass nur Fensterscheiben
Uns vom guten Brote trennen, das uns fehlt.
In Erwägung, dass da Häuser stehen
Während ihr uns ohne Bleibe lasst
Haben wir beschlossen, jetzt dort einzuziehen
Weil es uns in unsern Löchern nicht mehr passt.
In Erwägung: Es gibt zuviel Kohlen
Während es uns ohne Kohlen friert
Haben wir beschlossen, sie uns jetzt zu holen
In Erwägung, dass es uns dann warm sein wird.
In Erwägung: es will euch nicht glücken
Uns zu schaffen einen guten Lohn
Übernehmen wir jetzt selber die Fabriken
In Erwägung: Ohne euch reicht’s für uns schon.
In Erwägung, dass wir der Regierung
Was sie immer auch verspricht, nicht traun
Haben wir beschlossen, unter eigner Führung
Uns nunmehr ein gutes Leben aufzubaun.
In Erwägung, ihr hört auf Kanonen
and’re Sprachen könnt ihr nicht versteh’n
müssen wir dann eben, ja das wird sich lohnen
die Kanonen auf euch dreh’n.
Die “Resolution der Kommunarden” ist Titel eines Gedichtes von Bertolt Brecht, es bezieht sich auf die Pariser Commune von 1871.
Baut mich gerade ungemein auf. Danke Aro!