Flugplatz Gatow

Einer der vier alliierten Flugplätze in Berlin war der in Gatow. Heute ist er aus dem Bewusstsein der Berliner fast verschwunden. Dabei war er fast 60 Jahre lang in Betrieb.

Im Zuge der Wiederaufrüstung wurde der Flugplatz 1934 von der Wehrmacht errichtet und von Adolf Hitler persönlich eingeweiht. Hier wurden mit der Luftkriegsschule II und der Luftkriegsakademie auch die wichtigsten Ausbildungslager für die Luftwaffe errichtet.

Nach dem Krieg übernahm die die Rote Armee die Anlage, übergab sie aber im Juli 1945 mit der Aufteilung Berlins in die vier Sektoren an die britische Royal Air Force (RAF).
Während der Blockade West-Berlins landeten hier die ersten Flugzeuge der Luftbrücke. Täglich wurden rund 1.000 Tonnen umgeschlagen, etwa ein Drittel aller Flugzeuge landete hier vor den Toren der Stadt. Von 1946 bis 1950 diente Gatow auch als ziviler Flughafen, danach aber nur noch militärisch als „RAF Gatow Station Flights“.
Für West-Berlin verlor der Flugplatz Gatow an Bedeutung, die Briten hatten meist nur noch zwei Flugzeuge zur Luftraumüberwachung dort stationiert.

Mit dem Abzug der Alliierten 1994 übernahm die Bundeswehr den Flugplatz, seine Anlagen sowie die Kaserne, die sie nach General Steinhoff umbenannten. Direkt daneben richtete sie das Militärhistorische Museum ein. Dies kann noch heute bei kostenlosem Eintritt besucht werden. Neben den Hangars mit verschiedenen Ausstellungen stehen rund 70 Flugzeuge zur Besichtigung auf dem Freigelände.
Der größte Teil der ehemaligen Start- und Landebahnen ist weiterhin erhalten, jedoch mittlerweile nicht mehr betriebsfähig. Die alten Bahnen werden als Ausstellungsfläche für historische Fluggeräte genutzt.

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