Moderne Schatzsuche mit GPS

Moabit, direkt an der Spree. Ich laufe lang­sam den Fußweg am Wasser entlang, den Blick auf das Display eines Handy gerich­tet. Doch mit diesem Teil kann man gar nicht tele­fo­nie­ren, es sieht nur so aus wie ein Mobil­te­le­fon. Für mich aber ist es unver­zicht­bar: Das GPS-Gerät zeigt mir auf wenige Meter exakt meinen Stand­ort auf der Erde an und den muss ich gerade ziem­lich genau wissen. Denn ich nehme an einer Art Schnit­zel­jagd teil, die sich Geocaching nennt. Natür­lich kann man auch die meis­tens Smart­phones dafür nutzen.

Heute hab ich mich für Moabit entschie­den und schon wird mir ange­zeigt, wie viele Caches (Spei­cher) in der Gegend versteckt sind. Dies­mal finde ich die Koor­di­na­ten N 52° 31.252, E 013° 20.323 für ein “Tradi Cache”. Tradi­tio­nelle Caches sind kleine Behäl­ter, Film­do­sen oder Tupper­ware­bo­xen, die man anhand vorge­ge­be­ner GPS-Koor­di­na­ten finden muss. Meist sind sie vergra­ben oder liegen in schwer einseh­ba­ren Verste­cken. Das kann auch in einem Haus­kel­ler sein, in einem Astloch oder unter einer Brücke. In einem Cache ist vor allem ein Logbuch enthal­ten, darin trägt man ein, dass man ihn gefun­den hat, das ist der tatsäch­li­che Beweis. Zusätz­lich kann man seinen Fund auch auf der Website notie­ren. Manch­mal liegen in den Boxen auch Dinge, die man mitneh­men und durch etwas ande­res erset­zen kann. Wie beispiels­weise Freund­lich­kei­ten für die nach­fol­gen­den Besu­cher. Manch­mal sind das z.B. Figu­ren aus einem Ü‑Ei.

Wem das zu lang­wei­lig ist, der sucht sich kompli­zier­tere Caches. Da muss man z.B. erst durch Rätsel die rich­ti­gen Koor­di­na­ten heraus­krie­gen, dann den Cache finden, der evtl. weiter­füh­rende Infor­ma­tio­nen für einen nächs­ten Cache enthält. Manch­mal sind diese Infos verschlüs­selt, deshalb muss man vorher die Hinweise auf der Website genau lesen, weil dort auch der Code­schlüs­sel liegt.

Meinen Cache habe ich dies­mal leider nicht erreicht. Aber nicht, weil ich den genauen Ort nicht gefun­den hätte, sondern weil dort zu viele Geomug­gel rumhin­gen. Das sind Leute, die nichts vom Geocaching wissen und die natür­lich aufmerk­sam werden, wenn ich dort graben oder im Gemäuer herum­spie­len würde. Also muss ich wohl noch­mal herkom­men, um den “Schatz” heben.

print

Zufallstreffer

Weblog

Scheinheilige Toilettenlogik

Auf den Männer-Toile­t­­ten vieler Fast­­food-Restau­rants wurden in den vergan­ge­nen Jahren Pissoirs aufge­hängt, die ohne Wasser funk­tio­nie­ren. Das bedeu­tet, dort wird nicht mehr gespült, weder auf Knopf­druck, noch auto­ma­tisch. Das soge­nannte Urimat soll nach eige­nen Anga­ben […]

Orte

Barrikaden auf der Kösliner

Versteckt zwischen Reini­cken­dor­fer und Pank­straße im Wedding liegt die Kösli­ner Straße. Wer heute durch die kurze Straße geht, kann sich das Elend nicht mehr vorstel­len, der hier vor hundert Jahren geherrscht hat. 1954 wurden sämt­li­che […]

Weblog

Kein “Ehrenmord”

Anfang der Woche kam die Nach­richt, dass der Bundes­ge­richts­hof in Leip­zig die Urteile gegen zwei Männer aufge­ho­ben hat, die am Mord an ihrer Schwes­ter Hatin Sürücü betei­ligt gewe­sen sein sollen. Beide waren 2006 frei­ge­spro­chen worden, […]

Schreibe den ersten Kommentar

Hier kannst Du kommentieren

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*