Wieder Spaziergänge in Berlin

Während draußen nun langsam der Herbst kommt und die Lust schwindet, spazieren zu gehen, begehen wir ein trauriges Jubiläum. Am 23. September 1999, also vor 20 Jahren, starb unerwartet Diether Huhn, der in rund 250 Texten von seinen Spaziergängen durch Berlin berichtet hatte. Sie erschienen damals im Bezirks-Journal, dessen Mitherausgeber er war. In vier Büchern wurden sie zusammengefasst. Verlag und Hinterbliebene haben mir die Erlaubnis gegeben, die Spaziergänge von Diether Huhn nochmal zu veröffentlichen. Mir ist es wichtig, dass die Geschichten nicht in Vergessenheit geraten, deshalb vielen Dank dafür! Die Texte wurden hier schon einmal vor zehn Jahren veröffentlicht. Los geht es am kommenden Freitag und dann jede Woche.

Diether Huhn hat nach der Wiedervereinigung von Ost- und West-Berlin so ziemlich jeden Stadtteil besucht. In seinen Spaziergängen ist er mit offenen Augen und Ohren durch die Straße, Parks und Hinterhöfe gegangen. Er schaute gleichzeitig in die Geschichte des jeweiligen Ortes und stellte sie in Zusammenhang mit der damaligen Gegenwart. Diese ist nun auch schon längst Vergangenheit. Und so lesen wir das Werk eines Mannes, der seine zur Heimat gewordenen Stadt mit interessierten, sicher liebenden, aber auch kritischen Augen sah. Mir ist er schon damals zum Vorbild geworden.

Ich freute mich sehr, als er einwilligte, ihn zu treffen. Dazu kam es aber nicht mehr. Ich habe ihn erst auf dem Kreuzberger Friedhof besuchen können. Einem Friedhof übrigens, den er in seinen „Spaziergängen in Berlin“ ebenfalls mehrmals beschrieben hat.

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