Jüdischer Campus

Am Sonntag wurde in der Westfälischen Straße 15 in Wilmersdorf der Jüdische Campus mit einem großen Fest offiziell eröffnet. Ab 12 Uhr gab es neben einem Straßenfest mehrere kleine Veranstaltungen sowie Führungen durch das neue Haus.
Und dieses ist etwas ganz Besonderes: Es ist der erste jüdische Campus in Deutschland seit der Shoah. Er beherbergt eine Schule, einen Kindergarten, mehrere Theaterräume, einen Musikraum, eine große Turnhalle, die zu einem Veranstaltungsraum umfunktioniert werden kann.

Auf der anderen Seite des Häuserblocks, in der Münsterschen Straße, befindet sich bereits seit 2007 das Jüdische Bildungszentrum Chabad Berlin, das größte seiner Art in Europa. Mit traditioneller Synagoge, jüdischen Ritualbad Mikwe, einem koscheren Restaurant, einer Bibliothek, einer Jugendlounge und einem Judaica-Laden war es in den vergangenen Jahren bereits ein kultureller Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Berlin.

Der neue Campus ist direkt damit verbunden. Auf dem Gelände dazwischen stehen derzeit noch mehr als 20 Wohncontainer, in denen seit dem Frühjahr letzten Jahres Kinder aus einem Waisenheim in der Ukraine untergebracht sind. Sie können nun ebenfalls in das neue Campus-Gebäude einziehen und werden dort auch unterrichtet. Wenn die Container abgeräumt sind, wird es dort eine Erweiterung der Synagoge geben, die derzeit nur 250 Plätze bietet.

Eingerahmt werden der Campus und das Zentrum der Gemeinde Chabad von einem Jugend- und Kulturzentrum, einem Nachbarschaftsheim, sowie einem Evangelischen Campus mit Kita und Schule.
Voller Freude sagte Rabbiner Yehuda Teichtal: „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, nach den Jahren der Dunkelheit wieder das Licht des jüdischen Lebens nach Deutschland zurückzubringen.“

Visualisierung: Jüdischer Campus

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