Wie blöd ist das denn?

Eigent­lich sollte man sich über Reklame nicht aufre­gen. Werbung, egal ob im Fern­se­hen oder Radio, in der Zeitung oder online, ist eine Hure. Für Geld macht sie was der Freier will. Eine Scham­grenze gibt es dort nicht. Unver­ges­sen sind die Spots eines Klamot­ten­her­stel­lers, der mit einem Aids-Kran­ken im letz­ten Stadium oder der blut­ver­schmier­ten Uniform eines erschos­se­nen Solda­ten warb.

Pein­lich auch, dass manche Agen­tu­ren meinen, jeden anschei­nend neuen Trend sofort nutzen zu müssen oder — schlim­mer noch — eine angeb­li­che Mode zu kreieren und sie zu pushen. Das beob­ach­tet man vor allem in der “Jugend­spra­che”. Der Berlin-Bran­den­bur­ger Sender Fritz geht mit dem Spruch “Wie geil ist das denn” hausie­ren, was die Programm­zei­tung tip gleich aufgreift und sogar auf die Titel­seite hebt.
Rich­tig pein­lich ist aber der neue TV-Werbe­spot von Media Markt, in dem eine Sau (“saubil­lig” — wie lustig) einen Song von Rio Reiser nutzt. Die vier Worte “…und noch viel mehr” aus seinem Lied “König von Deutsch­land” sind zwar nur ein klei­nes Zitat, aber warum gerade Rio Reiser? Er hat sich zeit­le­bens gegen den Massen­kon­sum und Konzerne gewandt und nun wird eines seiner Lieder genau dafür verge­wal­tigt. Ich glaube kaum, dass seine Erben, die die Rechte auf die Songs haben, ihm damit einen Gefal­len getan haben. Höchs­tens sich selber.

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Zufallstreffer

Spaziergänge

Wasser-Weg

Diese Spazier­gänge begin­nen am Schreib­tisch und in Büchern. Seit langem beschäf­tige ich mich mit “Wasser­bau­ten”. Meine Studen­ten habe ich schon oft aufge­for­dert, sich Berlin vorzu­stel­len ohne flie­ßen­des Wasser in den Häusern und ohne Kana­li­sa­tion. Wie […]

Weblog

Klaus Selmke beerdigt

Vor einem Monat starb Klaus, der Schlag­zeu­ger der Berli­ner Rock­band City, nach schwe­rer Krank­heit. Gestern wurde er im Fried­wald im Mühlen­be­cker Land beer­digt. Ich hätte ihn gern beglei­tet, aber nur die Fami­lie und die Band […]

Internet

Nante, der Wegweiser

Im 19. Jahr­hun­dert soll es in Berlin einen Ferdi­nand Strumpf gege­ben haben, genannt “Nante, der Ecken­ste­her”. Sein Platz war etwas östlich von dort, wo heute der Fern­seh­turm steht. Auf Gele­gen­heits­ar­bei­ten wartend kommen­tierte er, was sich […]

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