Berlin — Biographie einer Stadt

Bücher über die Geschichte Berlins gibt es in großer Zahl, viele davon sind leider recht trocken und eher büro­kra­tisch geschrie­ben. Sie ziehen einen nicht in die Geschichte hinein. “Berlin — Biogra­phie einer Stadt” von David Clay Large ist anders. Gerade unsere Stadt, die so viele unter­schied­li­che Zeiten erlebt und sich deshalb mit so verschie­de­nen Gesich­tern gezeigt hat, gerade sie hat natür­lich einen Schatz von Geschich­ten zu erzäh­len. Large schafft das, ohne einfach nur die Fakten anein­an­der­zu­rei­hen. Er nennt sein Buch eine Biogra­phie, viel­leicht weil er Berlin ähnlich sieht wie einen Menschen: Verän­dert mit den Jahren, nicht immer eine gerade Entwick­lung, Brüche und Lebens­ka­ta­stro­phen inklu­sive.

Was dieses Buch so beson­ders macht sind nicht nur die Daten, die kennt man schon aus ande­ren Quel­len. Aber Larges hervor­ra­gen­der Schreib­stil (obwohl aus dem Engli­schen über­setzt) und die zahl­rei­chen bisher unbe­kann­ten Abbil­dun­gen machen es kost­ba­rer als ähnli­che Werke. Dabei hat es einen durch­aus prak­ti­schen Wert, denn die behan­del­ten Themen und Zeit­ab­schnitte sind detail­reich und genau beschrie­ben, so dass es nicht nur einen groben Eindruck bietet, sondern einen wirk­li­chen Einblick. Das Buch orien­tiert sich an den beiden deut­schen Verei­ni­gun­gen (1871 und 1990), und trotz eini­gem Witz und Ironie ist es doch seriös geschrie­ben und beweist eine Fülle von stadt­pla­ne­ri­schem und geschicht­li­chem Hinter­grund­wis­sen.

David Clay Large:
Berlin — Biogra­phie einer Stadt

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