Ziemlich zickig

Erst vor Kurzem habe ich von der Fahrt mit einer als zickig verschrie­nen Schau­spie­le­rin geschrie­ben, die bei mir im Auto aber sehr nett war.
Anders bei der Schau­spie­le­rin, die ich nun am Montag fuhr, nur eine recht kurze Tour inner­halb Char­lot­ten­burgs. Ich hatte sie schon einmal im Taxi. Damals beschwerte sie sich bei mir über einen Düssel­dor­fer Taxi­fah­rer und dass doch “alle” versuch­ten, sie zu betrü­gen. Auch mich beschul­digte sie am Ende der Fahrt, obwohl es nur gera­de­aus gegan­gen war.
Das glei­che dies­mal wieder.

Als ich den Namen im Display las, dachte ich sofort wieder an die alte Geschichte. Aber ich bin nicht so nach­tra­gend und gab ihr eine Chance. Die hat sie jedoch nicht genutzt. Nach­dem sie mir das Fahrt­ziel genannt hatte, etwa einen Kilo­me­ter weiter, fuhr ich los. Von der Kreu­zung Schlü­ter-/Goe­the­straße Rich­tung Westen und dann links in die Leib­niz­straße, rechts in die Kant­straße. Die Ecke zur Kaiser-Fried­rich-Straße war unser Ziel. Dort ange­kom­men beschwerte sie sich, ich wäre einen Umweg gefah­ren, über die Pesta­loz­zi­straße sei es doch viel kürzer. So sei ich “einen weiten Bogen” gefah­ren und jetzt würde es 90 Cent mehr kosten, als normal. Zuerst machte ich noch einen Versuch und erklärte ihr, dass die Stre­cke genauso lang ist, weil wir nur anders­rum um den ersten Häuser­block gefah­ren seien. Aber das ließ sie nicht gelten und schimpfte weiter. Kurz über­legte ich noch ihr zu sagen, dass es gar nicht 90 Cent teurer sein könne, weil das Taxa­me­ter immer in 20-Cent-Schrit­ten vorspringt, aber ich ließ es sein. Statt­des­sen meinte ich nur “na gut”, gab ihr das Wech­sel­geld und sie zickte noch zurück: “So haben Sie sich selber um Ihr Trink­geld gebracht!”

Tja, da hat sie es mir aber mal rich­tig gezeigt…

print

Zufallstreffer

Berlin

Geisterräder

Seit Februar stehen sie an mehre­ren Stel­len der Stadt: Fahr­rä­der, komplett weiß gestri­chen, auch die Reifen, Sattel und Spei­chen. Es sind soge­nannte Geis­ter­rä­der, die an elf Kreu­zun­gen ange­ket­tet sind. Sie erin­nern an die im Jahr […]

Spaziergänge

Am Park entlang

Ich komme aus Fried­richsfelde; an der Fach­hoch­schule für Verwal­tung und Rechts­pflege habe ich eine Vorle­sung gehal­ten, Verfas­sungs­recht, aus gege­be­nem Anlass über Reli­gi­ons­frei­heit, über Staats­kir­chen, die seit der Verfas­sung von Weimar hier­zu­lande verbo­ten sind, schließ­lich über […]

Moabiter Leben

Hasspropaganda

Es gibt in Moabit eine Initia­tive, die seit zwei­ein­halb Jahren Menschen unter­stützt, die vor Bomben und Morden in ihrer Heimat geflo­hen sind. Im Sommer 2013 haben Diana Henni­ges und einige andere damit begon­nen, im Flücht­lings­la­ger […]

4 Kommentare

  1. Die rote Stre­cke scheint tatsäch­lich 5 Meter kürzer zu sein. Jeden­falls eine tolle Stra­te­gie, wenn man kein Trink­geld geben möchte. Man kann die Dame ja mal aufklä­ren, daß man dazu nicht verpflich­tet ist.

  2. Hahaha. Ja, ein schö­nes Bild hat die Dame abge­ge­ben. Jeder blamiert sich so gut erkann. Ob sie ein glück­li­ches Leben führt? Leider trifft die Verbit­te­rung, dieser Kampf, dieser unsäg­li­che Egois­mus gepaart mit Wut immer öfter für unse­rere Gesell­schaft zu. Ein glück­li­cher Mensch der in Leege­bruch, Birken­wer­der oder Erkner wohnen darf und nur selten das unfreund­li­che Leben auf den Stra­ßen unse­rer Stadt ertra­gen muss. ;-)

    Und ja, sie hat die zweite Chance nicht genutzt, um Dir nett zu begeg­nen. Was für ein tragi­scher Verlust …für die “Dame”…!

  3. Etwas off topic eine kleine Geschichte die mir gestern “aus erster Hand” erzählt wurde: Eine 18jährige aus Süddeutsch­land musste zu einem Semi­nar an die ostfrie­si­sche Küste. Nach 7 Stun­den Bahn­fahrt und drei­ma­li­gem umstei­gen wäre es dann noch 12 km mit dem Bus weiter­ge­gan­gen. Klein­stadt­bahn­hof am Sonn­tag nach­mit­tag: kein Inter­net, der Fahr­plan war nicht aussa­ge­kräf­tig, ein mauli­ger Busfah­rer ebenso, da fragte sie in ihrer Not einen Taxi­fah­rer, was es zu ihrem Ziel kosten würden. Er schal­tete offen­bar sein Navi ein, über­legte einen Moment und sagte dann, “komm steig ein, ich muss sowieso dahin.” Sie kam gut an, plün­derte noch ihren Klein­geld­vor­rat für ein klei­nes Trink­geld und ein Taxi­fah­rer hat ein paar Karma­punkte bekom­men.

Schreibe einen Kommentar zu Bernd K. Antworten abbrechen

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*