Das Boot ist voll

Deutsch­land hat keine EU-Außen­grenze.
Öster­reich hat kein Meer.
Nur Berge.
Und Geld.
Öster­reich steckt sein Geld ins Meer, ins Mittel­meer.
Eine Brücke wird gebaut.
Von Tune­sien nach Italien.
Um vielen tausend Menschen das Leben zu retten.
Ein Projekt der Euro­päi­schen Union.
200 Milli­ar­den.
Mindes­tens.
Bis dahin werden tausend Rettungs­platt­for­men veran­kert.
36 Quadrat­me­ter groß.
Mit Lebens­mit­teln, Notruf­ge­rät, Rettungs­rin­gen.
Die kosten nur wenige tausend Euro.
Das ist die Theo­rie.

Nein, es wird keine Brücke geben.
Und keine Rettungs­in­seln.
Denn sie kosten nur Geld.
Sie brin­gen keinen Profit.
Nur arme und schwarz­haa­rige Menschen.
Und für die will niemand Geld geben.
Nicht die Öster­rei­cher.
Nicht die Deut­schen.
Blei­ben nur noch die Boote.
Die Boote sind voll.

“Das Boot ist voll”.
Das ist die Meinung der Deut­schen.
Deut­sche wie der Pfar­rer Gauck.
Der Sozi­al­de­mo­krat Gabriel.
Der Huma­nist de Maizière.
Die längst ihre Werte abge­legt haben.
Chris­ten­tum? Sozi­al­de­mo­kra­tie? Huma­nis­mus?
Moral? Mensch­lich­keit? Vergan­gen­heit.

Das Boot ist voll?
“Wir” sind so reich wie seit Jahr­zehn­ten nicht.
Die Wirt­schaft ist stark.
Die Kassen sind voll.
Beson­ders die Bank­tre­sore.
Sie freu­ten sich über zig Milli­ar­den.
Und sie freuen sich über die vielen Helfer.
Die Ehren­amt­li­chen. Die kosten nichts.
Die bekom­men Dank.
Aber keine Unter­stüt­zung.
Auch nicht die Flücht­linge.
Sie schla­fen auf den Stra­ßen.
Mal hundert, mal 500.
In Moabit.
Jede Nacht.
Die Stra­ßen sind voll.

Die Chris­ten, Sozi­al­de­mo­kra­ten, Huma­nis­ten.
Sie wollen die Unra­sier­ten nicht.
Die vor den Krie­gen flie­hen.
Die mit deut­schen Waffen geführt werden.
Vor dem Hunger, der aus Europa kommt.
Weil die Importe die heimi­sche Wirt­schaft zerstö­ren.
Importe aus der EU.
Milch, Getreide, Texti­lien.
Und notfalls die Waffen.

Die Chris­ten, Sozi­al­de­mo­kra­ten, Huma­nis­ten.
Sie wollen keine Brücke.
Die Leute sollen ster­ben, wo sie herkom­men.
Die Boote blei­ben voll.
Bis sie wieder kentern.

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