Die Berliner Verkehrsbetriebe haben ein Problem. Nicht die angeblich fehlenden Straßenbahn- und BusfahrerInnen, nicht der teilweise veraltete Fuhrpark (manche U‑Bahnen fuhren schon zu DDR-Zeiten). Und natürlich auch nicht die verspäteten und überfüllten Busse, ausfallenden Bahnen oder verdreckten Bahnhöfe.
Nein, das Problem ist die Dienstkleidung der Angestellten. Anders kann man es sich nicht erklären, dass die BVG nun einen Vertrag mit dem Modedesigner Kilian Kerner abgeschlossen hat, damit er alle 8.000 Angestellten neu einkleidet.
Da wird der Preis für das Sozialticket ab nächstes Jahr mehr als verdoppelt, aber an anderer Stelle wird das Geld für Prestigeaktionen rausgeworfen.
“Jedes Kleidungsstück wird sorgfältig geprüft, um die besten Stoffe, Details und Elemente einzubinden”, teilt die BVG mit. Und dann darf Kerner ran, der — wie es in der Pressemitteilung heißt — Publikumsliebling bei “Germany’s Next Topmodel”. Dafür zahlen wir doch gerne.
Süffisant erklärt die BVG, dass sich die neue Dienstkleidung “positiv aufs Fahrerlebnis der Fahrgäste auswirken” wird. Na ja, vielleicht wenigstens auf diejenigen, die sich die Fahrten dann noch leisten können.
Moin Aro,
kannste blöd finden, wie Du möchtest. Ich kann es nachvollziehen, dass sich Angestellte der BVG mehr wert geschätzt und besser angezogen fühlen. Klar, es ist keine Verbesserung der vordergründigen Probleme der Firma. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung berichten, dass wenn einen die Firma gut anzieht, es einiges für die Motivation und Zugehörigkeit erreicht. Es ist bei aller Oberflächlichkeit tatsächlich hilfreich. Kann man doof finden oder auch nicht.
„Uniformität“ ist nicht umsonst bei dem einen oder anderen Verein relevant. Einfach Psychozeug aus Grûnden.
Ich freue mich auf gut angezogenen BVG-Mitarbeiter.
Gruß, Matze