Senat filmt Berlin

Google hat es vorge­macht, nun will der Senat nach­zie­hen: Im kommen­den Jahr sollen die Stra­ßen der Stadt abge­filmt werden. Anders als bei Google ist die Verwal­tung aber nicht an den Fassa­den inter­es­siert, sondern am Zustand der Stra­ßen: Wie breit sind die Radwege, wie tief die Schlag­lö­cher, wie marode die Brücken? Das alles soll angeb­lich nur 1,8 Millio­nen kosten, was bei rund 10.000 Stra­ßen jeweils gerade mal 180 Euro bedeu­ten würde.
Es ist zu bezwei­feln, dass dieses Geld reicht, denn die erfass­ten Daten werden ja auch ausge­wer­tet. Zuvor müssen sie über­ar­bei­tet werden, Auto­kenn­zei­chen sowie Gesich­ter von Passan­ten sollen unkennt­lich gemacht werden.
Wie aber Breite und Zustand von Radwe­gen ermit­telt werden sollen, die oft noch auf den Bürger­stei­gen verlau­fen, ist unklar. Eben­falls unklar ist der Sinn der Aktion. Immer­hin gibt es in allen Bezir­ken ein Ordnungs­amt, deren Ange­stellte zu Fuß und in PKWs unter­wegs sind und den Stra­ßen­zu­stand notie­ren könn­ten. Außer­dem wird der Ausbau von Radwe­gen oder die Repa­ra­tur von Stra­ßen immer wieder aufge­scho­ben, weil dafür kein Geld bereit gestellt wird und nicht, weil Infor­ma­tio­nen fehlen. Erst vor eini­gen Mona­ten hat der Senat eine Online-Kampa­gne gestar­tet, bei der man gefähr­li­che Orte für Radfah­rer eintra­gen konnte. Geän­dert hat sich dadurch gar nichts.
Es ist kaum sinn­voll, Millio­nen in die Erfas­sung zu stecken, anstatt in die Behe­bung der Probleme. Und diese sind in der Regel bekannt — teil­weise seit vielen Jahren.

print

Zufallstreffer

Geschichte

Der Tod von Kemal Altun

Am 12. Septem­ber 1980 putschte das Mili­tär in der Türkei und verhaf­tete in der Folge Tausende von Regime­kri­ti­kern. Auch enge Freunde des damals 20-jähri­­gen Cemal Kemal Altun wurden fest­ge­nom­men, gefol­tert oder ermor­det. Darauf­hin floh er […]

Geschichte

Die Badeanstalten in der Spree

In der Spree inner­halb Berlins gilt ein Bade­ver­bot. Das war jedoch nicht immer so. Vor über 200 Jahren began­nen mehrere Privat­un­ter­neh­mer, Fluss-Bade­an­stal­­ten zu instal­lie­ren. Begon­nen hatte es mit dem Welper­sches Bade­schiff an der Langen Brücke […]

Berlin

Kältetod

Am Wochen­ende star­ben in Berlin drei Menschen aufgrund der fros­ti­gen Kälte. Bei einer Tempa­ra­tur von bis zu minus 23 Grad Sonn­tag­nacht ist das kein Wunder. Eines der Opfer hatte in einer alten Holz­hütte auf dem […]

1 Kommentar

  1. Viel­leicht steckt Vettern­wirt­schaft dahin­ter. Kaufst du mein Produkt, kauf ich dir dein Produkt. Oder bleibe in Berlin mit meinem Unter­neh­men.

    Oder die Ange­stell­ten der Stadt bekom­men alle Film­ka­me­ras in die Hand gedrückt.

    Wenn man dann irgend­wann das Klein­ge­druckte entdeckt, könnte es sein, dass man nur die “großen wich­ti­gen Verkehrs­adern” der Stadt gemeint hat. Also viel­leicht das Stück vor dem Bundes­tag. Oder der ameri­ka­ni­schen Botschaft.

    ;)

Hier kannst Du kommentieren

Deine Mailadresse ist nicht offen sichtbar.


*